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Datenverlust – wie schütze ich mich?

Alle Informationen auf Ihrem Computer werden bei einer herkömmlichen Festplatte, wie sie auch heute noch häufig vorkommt, auf magnetisierbaren Scheiben gespeichert. Diese Scheiben liegen übereinander und bilden einen Plattenstapel, der sich bis zu 15.000 Mal in der Minute dreht – eine große Belastung. Wenn diese Scheiben durch einen Sturz oder einen Defekt beschädigt werden, können die darauf geschriebenen Informationen unwiederbringlich verloren gehen. Technische Defekte in diesem Bereich sind zwar selten, kommen aber vor und sind dann umso schwerwiegender.

Aufgezeichnet und gelesen werden die Daten auf elektromagnetischem Weg mit Hilfe von Schreib-/Leseköpfen. Um zu verhindern, dass die Köpfe die sich drehenden Scheiben im laufenden Betrieb berühren und zerkratzten, schweben sie auf einer hauchdünnen Luftschicht. Wird die Festplatte während des Betriebs Erschütterungen ausgesetzt, können die Schreib-/Leseköpfe die Scheibenoberflächen berühren und (teilweise) zerstören. Im Fachjargon wird das als "Head-Crash" bezeichnet.

Modernere Speicher, sogenannte Solid-State-Drives (SSD), sind deutlich kleiner und zugleich schneller als HDD-Festplatten (Hard Disk Drive). Deshalb werden sie unter anderem in Smartphones und USB-Sticks verbaut. Grundsätzlich gibt es zwei Funktionsweisen von SSD-Festplatten. Flash-SSDs speichern mittels elektrischer Ladungen auf Transistoren und sparen auf diese Weise Energie.

Unabhängig davon welchen Speicher Sie nutzen, ist bei allen Geräten die Lebenserwartung beschränkt. Ladungen der Transistoren können nur einige Monate bis wenige Jahre aufrechterhalten werden. Die magnetische Polarisation ist zwar haltbarer, währt aber auch nicht ewig. Es gilt: Selbst, wenn die Platte unproblematisch funktioniert, kann der Inhalt bei Nichtnutzung oder schlechter Lagerung plötzlich verloren gehen.

Smartphone und Tablet – Gibt es Besonderheiten?

Bei mobilen Geräten wie dem Smartphone oder Tablet kommt neben dem möglichen technischen Schaden noch die deutlich größere Wahrscheinlichkeit des Verlusts oder Diebstahls hinzu. In diesem Fall stehen Sie in der Regel unwiederbringlich vor dem Desaster und können davon ausgehen, dass Ihre Dateien verloren sind. Das einzig probate Mittel ist deshalb, Backups zu erstellen, die Sie im Verlustfall unkompliziert wiederherstellen können. Wir haben zusammengefasst, welche Optionen Sie bei der Sicherung der Smartphone-Daten haben und was es zu beachten gilt.

Um Daten im Verlustfall vor Fremden zu schützen, gibt es Möglichkeiten, das Gerät aus der Ferne zu lokalisieren, zu sperren oder die Daten darauf zu löschen. Anwendungen zum Orten, Sperren und Löschen verlorener oder gestohlener Geräte gibt es viele. Hier empfehlen wir, dass Sie gängige Vergleichsportale ansteuern, um die richtige Wahl zu treffen.

So schützen Sie sich vor Datenverlust

Physische Maßnahmen

  • Vermeiden Sie Erschütterungen während des Betriebs Ihres Computers!
  • Lagern Sie Speichermedien trocken und kühl und setzen Sie sie nicht direktem Sonnenlicht aus.
  • Bewahren Sie mehrere Kopien von Speichermedien an unterschiedlichen Orten auf.
  • Beschriften Sie Speichermedien sorgfältig.

Maßnahmen, die eine Löschung "aus Versehen" verhindern

  • Leeren Sie den "Papierkorb" Ihres Betriebssystems und der Anwenderprogramme (etwa Mailprogramme) nicht automatisch, sondern prüfen Sie zunächst, ob irrtümlich wertvolle Daten darin enthalten sind.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie bestehende Textdateien als Vorlage für neue Dokumente nehmen: Speichern Sie die Dateien unter einem anderen Dokumentennamen, wenn Sie alte Versionen behalten wollen.
  • Setzen Sie aktuelle Virenschutzsoftware ein, aktivieren Sie Ihre Firewall und öffnen Sie keine E-Mails aus verdächtigen Quellen. Nähere Informationen dazu erhalten Sie im Kapitel "Schützen - aber wie?" und in den Newslettern des Bürger-CERT.
  • Speichern Sie die Betriebssystem- und Programmdateien auf einer anderen Festplatte als die von Ihnen selbst erstellten Dateien. So können Sie Letztere einfacher regelmäßig abspeichern.
  • Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit, ob Ihre gespeicherten Daten mit Ihrer verwendeten Software noch gelesen werden können – durch den rasanten technischen Fortschritt können hier Probleme entstehen.

So retten Sie verloren gegangene Daten

Sollten Ihre versehentlich gelöschten oder "korrupt" (beschädigt) gewordenen Daten nicht mit dem Datensicherungsprogramm wiederherstellbar sein, können sogenannte "Datenretter" im wahrsten Sinne des Wortes Ihre letzte Rettung sein. Verschiedene Softwarehersteller bieten dazu Programme an. Achtung: Wenn Sie keine Erfahrungen mit der Datenwiederherstellung haben, wenden Sie sich an Spezialisten, die Daten im Speziallabor retten. Andernfalls könnten Sie den Speicher weiter beschädigen. Weil das allerdings ziemlich teuer werden kann, sollten Sie vorher gründlich überlegen, ob sich der Aufwand lohnt.