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Digitaler Schutz für Kinder und Jugendliche

Kindern und Jugendliche an Computer, Tablet, Smartphone und Spielekonsolen schützen

Einige technischen Schutzmaßnahmen können Sie für Ihr Kind voreinstellen. Am PC sollten Sie beispielsweise Benutzerkonten mit eingeschränkten Nutzerrechten einrichten. Damit stellen Sie sicher, dass Kinder nur die Anwendungen nutzen können, die von Ihnen freigeschaltet sind. Am Smartphone sollten Sie beispielsweise das App-Verhalten regulieren, damit es nicht zu teuren In-App-Käufen kommt. Zudem gibt es unterschiedliche Jugendschutz- und Filterprogramme sowohl für den PC als auch für das Smartphone. Für die Prüfung der Qualität solcher Software ist in Deutschland die Kommission für Jugendmedienschutz (KMJ) zuständig. Auf deren Website erfahren Sie mehr über die Kriterien für die Anerkennung von Jugendschutzprogrammen sowie den aktuellen Stand der Prüfung derartiger Systeme.

Welchen technischen Schutz gibt es?

Im Video zeigen wir Ihnen Schritt-für-Schritt, wie Sie Browsereinstellungen, Bildschirmzeiten etc. einstellen können:

8 Tipps für den digitalen Familienalltag

Wer Kinder und Jugendliche begleitet, steht vor der Herausforderung, den bewussten Umgang mit digitalen Medien zu fördern und eine sichere Online-Umgebung zu schaffen. Dazu gehören auch technische Schutzmaßnahmen, um sie online vor potenziellen Gefahren zu schützen. Mit folgenden Basistipps legen Sie den Grundstein für einen sicheren digitalen Familienalltag.

1. Richten Sie ein eigenes Benutzerkonto für Kinder ein

Ganz gleich, ob Familienrechner oder eigenes Gerät – legen Sie ein eigenes Benutzerkonto mit "Kindersicherung" bzw. eingeschränkten Zugriffsrechten für Kinder an. Die Einrichtung eines separaten Benutzerkontos ohne Administratorenrechte am PC ist ein erster wichtiger Schritt. In den Einstellungen des Computers können Sie unter Konto einen Benutzer hinzufügen. Durch die Einrichtung eines separaten Kinderkontos beschränken Sie zum Beispiel den Zugriff auf sensible Daten und Einstellungen des Hauptkontos. Dadurch wird beispielswiese verhindert, dass sich Schadsoftware Administratorberechtigungen zunutze macht und Dateien im System infiziert oder beschädigt.

2. Nutzen Sie ein Virenschutzprogramm

Eine Antivirensoftware überprüft neue Dateien (zum Beispiel Anhänge von E-Mails oder Downloads von Spieledateien) und den gesamten Computer auf Anzeichen einer Infektion. Eine zuverlässige Virenschutzsoftware ist in der digitalen Welt, in der Bedrohungen durch Schadsoftware ständig präsent sind, ein unverzichtbarer Schutz. Unsichere Downloads, z.B. von Spielen, können schädliche Software auf dem Computer des Kindes installieren.

Ein Virenschutzprogramm erkennt und blockiert Malware und Sicherheitsbedrohungen. In den meisten Betriebssystemen ist bereits ein Virenschutzprogramm integriert. Aktivieren Sie die Software in den Sicherheitseinstellungen des Computers und halten Sie diese mit automatischen Updates auf dem neuesten Stand.

3. Überprüfen Sie die Firewall

Die Firewall schützt den Computer vor Angriffen von außen. Dazu kontrolliert sie alle Verbindungen in andere Netzwerke und überprüft sowohl die Anfragen ins Internet als auch die Daten, die an den Rechner gesendet werden.

Die meisten Betriebssysteme verfügen über eine integrierte Firewall. Überprüfen Sie unbedingt in den Einstellungen des Systems, dass diese aktiviert ist. Falls nicht, aktivieren Sie die Firewall und passen Sie diese auf Ihre individuellen Bedürfnisse an, um das eigene System und das der Kinder vor unbefugten Zugriffen und potenziellen Gefahren von außen zu schützen. Die Firewall können Sie außerdem zum Beispiel so konfigurieren, dass nur bestimmte Programme und Anwendungen auf das Internet zugreifen können. Dadurch wird das Risiko minimiert, dass Kinder schädliche Anwendungen, Programme oder Spiele herunterladen.

4. Nutzen Sie einen Router mit Kinderschutzfunktionen

Manche Router bieten verschiedene Einstellmöglichkeiten zur Kindersicherung, mit denen das Heimnetzwerk kindersicher eingerichtet werden kann. Mit modernen Routern lässt sich der Internetzugang für alle Geräte, die im Heimnetzwerk angemeldet sind, einzeln regeln. Jedem Gerät wird dafür über den Router ein Zugangsprofil zugewiesen, in dem zum Beispiel die Online-Zeit begrenzt, Netzwerkanwendungen freigegeben bzw. beschränkt oder bestimmte Internetseiten gesperrt werden können. Die Einstellungen können dann bei allen Geräten der Kinder vorgenommen werden, während die Geräte der Eltern den vollen Zugriff behalten. Die Geräte können auch über ein separates Netzwerk des Routers, z.B. dem Gäste-WLAN, betrieben werden, welches keine Verbindung zu Ihrem Computer und sensiblen Daten hat. Sichern Sie Ihr drahtloses Netzwerk zudem mit einem starken Passwort, um unbefugten Zugriff zu verhindern und die Kontrolle darüber zu behalten, wer auf das Internet zugreifen kann.

5. Verwenden Sie eine Suchmaschine für Kinder

Es gibt spezielle Suchmaschinen und Webbrowser für Kinder, die altersgerechte Suchergebnisse und einen begrenzten Zugriff auf Websites bieten. Auch für Kinder beginnt die Suche nach Informationen im Internet meist mit einer Suchmaschine. Die Vielzahl der Suchergebnisse kann Kinder aber überfordern und enthält mitunter Links zu ungeeigneten Inhalten. Um Kinder bei der sicheren Online-Suche zu unterstützen, gibt es spezielle Kindersuchmaschinen. Diese zeigen nur kindgerechte und sogar redaktionell gefilterte Inhalte. Außerdem unterdrücken die meisten Kindersuchmaschinen auch Werbung oder (gefälschte) Pop-ups. Das minimiert das Risiko, dass Kinder auf gefälschte Websites geleitet werden oder Malware runterladen. Wenn Sie sich für eine Suchmaschine entschieden haben, legen Sie diese im Browser als Startseite fest. Auch die meisten Browser bieten Kinderschutz durch Browser-Erweiterungen an, mit denen z. B. einzelne Websites gesperrt werden können.

6. Legen Sie Zeitbeschränkungen fest

Das Einrichten von Zeitbeschränkungen für die Internetnutzung kann sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr Zeit als vereinbart oder unbeaufsichtigt Zeit im Internet verbringen. Diese Funktion ist oft in Kindersicherungssoftware, aber auch in Betriebssystemen integriert. Mit Zeitlimits können Sie festlegen, wie lange Kinder ihre Geräte nutzen und online sein können. Dabei geht es nicht nur darum, für die gesamte Woche die Dauer der Bildschirmzeit zu begrenzen, sondern sie auch auf verschiedene Tageszeiten zu beschränken, um zu verhindern, dass Kinder bis spät in die Nacht oder unbeaufsichtigt online sind. Manche Betriebssysteme und Softwarelösungen bieten auch die Möglichkeit, Limits für bestimmte Spiele und Apps zu vergeben.

7. Sensibilisieren Sie frühzeitig für guten Accountschutz

Richten Sie Accounts gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen sicher ein und sprechen Sie mit ihnen über potenzielle Gefahren, wie z.B. Phishing. Wenn Kinder und Jugendliche schon eigene E-Mail-Adressen haben, in Sozialen Netzwerken angemeldet oder unbeaufsichtigt online unterwegs sind, können Sie schnell Opfer von Phishingangriffen werden. Prüfen Sie vorab, ob die Altersempfehlung des jeweiligen Dienstes und schützen Sie den Account. Erklären Sie Kindern die Bedeutung von sicheren Passwörtern und wie man sie erstellt und beispielweise mit einem Passwortmanager verwaltetet. Richten Sie, wann immer möglich, die Zwei-Faktor-Authentisierung ein. Kinder sollten zudem wissen, dass sie Passwörter niemals mit anderen teilen und keine persönlichen Informationen an Unbekannte weitergeben sollen.

8. Gespräch über Gefahren und Schutzmaßnahmen

Die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Internet erfordert sowohl technische Sicherheitsmaßnahmen als auch umfassende Medienkompetenz, die Sie in Gesprächen vermitteln können. Um Kinder zu souveränen und selbstbestimmten Onlinenutzerinnen und -nutzern auszubilden, müssen sie ihrem Alter entsprechend in einem kritischen und verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien unterstützt und gefördert werden. Dazu gehört auch, mit ihnen den Ernstfall zu üben und sie zum Beispiel zu fragen "Was würdest du jetzt tun?". Genauso wichtig wie technische Schutzmaßnahmen ist eine offene und vertrauensvolle Gesprächsbasis. Bieten Sie sich als Ansprechpartner auf Augenhöhe an, zeigen Sie Interesse und Verständnis – auch in schwierigen Situationen. Verbote, Strafen oder der Entzug der Geräte können dazu führen, dass sich die Kinder und Jugendlichen Ihnen nicht mehr anvertrauen.