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Eltern-Kind-Gespräch

Wie führe ich mein Kind an den sicheren Umgang mit dem Internet heran?

Die Gruppe der Digital Natives wächst ganz selbstverständlich mit Geräten wie Smartphone, PC und Tablet auf. Sie kommt bereits als Kleinkind mit den Geräten in Berührungen, doch wie steht es um ihr Wissen zur Sicherheit? Denn Kinder sind genau wie Erwachsene von Internetgefahren betroffen, die von Schadprogrammen über Cyber-Mobbing bis zur Phishing-Mail reichen.

Wie können Nutzerinnen und Nutzer sich selbst aber auch die mobilen Geräte ihrer Kinder vor Betrugsversuchen schützen? In dieser Episode unserer Videoserie Cyber-Sicherheit² geben Michaela Hansert, BSI, Informationssicherheitsberatung für Länder und Kommunen und Martin Bregenzer, EU-Initiative klicksafe im Gespräch praktische Tipps zu Sicherem Umgang mit Apps auf mobilen Geräten.

Alle Videos der Videoserie Cyber-Sicherheit² finden Sie in der BSI-Mediathek.

Empfehlungen für die Online-Nutzung der Kinder

Eltern und Pädagogen stehen vor der Herausforderung, den bewussten Umgang mit den digitalen Medien zu fördern. Wie in der echten Welt, gibt es nicht die eine Regel, um sich vor Schaden zu bewahren. Ein regelmäßiger Austausch ist die beste Präventionsarbeit: Es geht darum, über Erfahrungen im Internet zu reden oder auch mal ein Online-Spiel gemeinsam zu spielen. Zudem empfiehlt es sich, sich bei der Online-Nutzung auf ein paar Grundsätze zu einigen, wie zum Beispiel diese hier:

Glaube nicht einfach, was du im Internet liest. Gerade in Chats, E-Mails und in den Sozialen Medien sollte Ihr Kind im Hinterkopf haben, dass sich mithilfe falscher Profile Identitäten verbergen lassen. Zudem sind nicht alle Inhalte, die online gestellt wurden, auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft. Schärfen Sie deswegen die gesunde Skepsis Ihres Kindes.
Sprich mit uns, wenn dir etwas komisch vorkommt. Eine seltsame Mail, eine ungewöhnliche Anfrage, die Info über einen Gewinn – selbst Erwachsenen ist nicht immer klar, wie sie auf alles reagieren sollen. Sobald sich also ein ungutes Bauchgefühl meldet, sollte Ihr Kind auf Sie zukommen. Gemeinsam können sie Suspektes untersuchen und das weitere Vorgehen besprechen.
Gib keine Daten von dir preis. Jemanden auf offener Straße einfach die Wohnadresse und die Handynummer zu geben, hinterlässt bei den meisten ein Gefühl von Unwohlsein. Im Internet ist es nicht anders. Jedoch muss man hin und wieder Daten angeben – zum Beispiel bei der Einrichtung eines E-Mail-Accounts. Einigen Sie sich darauf, dass sie solche Angaben immer gemeinsam machen, um sicher zu gehen, dass es wirklich notwendig ist.

Weitere Impulse

Folgende weitere Botschaften können Sie an Ihr Kind in einem Gespräch über Verhalten und Risiken im Internet adressieren:
Verrate niemanden deine Passwörter. Egal ob dem besten Freund, als Antwort auf eine Nachfrage per E-Mail oder in einem Chat: Passwörter sollten niemals herausgegeben werden. Erarbeiten Sie gemeinsam eine Strategie, wie Ihr Kind ein sicheres Passwort erstellt, das es sich auch gut merken kann. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass es für jeden Account ein anderes Passwort benutzt.
Pass auf, wenn du über das Internet Dateien herunterlädst. Bei Downloads besteht die Gefahr, bösartige Programme wie Viren oder Würmer mit herunterzuladen. Zudem können manchmal auch Kosten entstehen. Deswegen sollte das Herunterladen von Programmen und Apps immer unter Aufsicht der Eltern oder eines anderen Erwachsenen geschehen. Über die Einrichtung verschiedener Filter und Benutzerkonten können Sie das Herunterladen generell auch verhindern, sodass nur ein Erwachsener mit Administratorenrechte das machen kann.
Nutze öffentliche WLAN-Netze mit Vorsicht. Im Einkaufszentrum, im Café oder im Jugendzentrum gibt es möglicherweise öffentliche WLAN-Netze. Diese bergen einige Risiken: Daten können abgegriffen, Schadsoftware eingeschleust werden. Deswegen sollten Sie vorab besprechen, welchen WLAN-Netzen Sie vertrauen, weil sie bestimmte Sicherheitsstandards einhalten, und wie ihr Kind das erkennen kann.
Beantworte keine Nachrichten von einem Fremden. Spam und Betrüger-Nachrichten werden immer raffinierter. In einigen Fällen des so genannten Social Engineering werden sogar menschliche Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Angst oder Respekt vor Autorität ausgenutzt, um Personen geschickt zu manipulieren.
Öffne keine Dateien in E-Mails oder Messenger-Nachrichten – vor allem, wenn du nicht weißt, wer sie geschickt hat. In den Anhängen können Schadprogramme versteckt sein, die sich nach dem Öffnen auf den Computer, das Tablet oder Smartphone laden.
Überlege dir gut, welche Bilder du hochlädst. Bilder sind schnell kopiert und eine Kontrolle kaum möglich. Deswegen sollten Sie mit Ihrem Kind eine Regel finden, wann und welche Fotos hochgeladen werden können. Wichtig ist auch, darüber zu reden, niemals Fotos von Freunden ohne deren Zustimmung ins Netz zu stellen oder diese über Messenger-Dienste zu verbreiten.

Literaturtipps: