UPDATE: BSI warnt vor Einsatz von iOS-App "Mail" (archiviert)
Ort Bonn
Datum 27.05.2020
UPDATE 27. Mai 2020: Apple hat mit iOS 12.4.7, iOS 13.5 und iPadOS 13.5 Sicherheitsupdates bereitgestellt, die die Schwachstellen für alle betroffenen iOS-Versionen beheben. Aufgrund der Kritikalität der Schwachstellen empfiehlt das BSI, das jeweilige Sicherheitsupdate umgehend auf allen betroffenen Systemen einzuspielen. Die iOS-App "Mail" kann nach Einspielung des Updates wieder genutzt werden.
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Die iOS-App "Mail" ist auf allen iOS-Versionen rückwirkend bis iOS 6 von zwei schwerwiegenden Sicherheitslücken betroffen. Angreifern ist es dadurch möglich, durch das Senden einer E-Mail das betreffende iPhone oder iPad zu kompromittieren. Damit ist potentiell das Lesen, Verändern und Löschen von E-Mails möglich. Ob darüber hinaus weitere schädliche Aktivitäten für erfolgreiche Angreifer möglich sind, ist Gegenstand weiterer Prüfungen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schätzt diese Schwachstellen als sehr kritisch ein. Für die insgesamt zwei Schwachstellen stehen bislang keine Patches zur Verfügung. Medienberichten zufolge werden die Schwachstellen bereits aktiv ausgenutzt. So lange keine entsprechenden Patches zur Verfügung stehen, sollten Anwender die App "Mail" unter Apple iOS deinstallieren oder alternativ die mit dieser App verknüpften Accounts deaktivieren.
Dazu BSI-Präsident Arne Schönbohm:
"Das BSI schätzt diese Schwachstellen als besonders kritisch ein. Sie ermöglicht es den Angreifern, weite Teile der Mail-Kommunikation auf den betroffenen Geräten zu manipulieren. Es steht zudem aktuell kein Patch zur Verfügung. Damit sind Tausende iPhones und iPads von Privatpersonen, Unternehmen und Behörden akut gefährdet. Wir sind im Austausch mit Apple und haben das Unternehmen aufgefordert, hier schnellstmöglich eine Lösung zur Sicherheit ihrer Produkte zu schaffen."
Die Möglichkeiten zur Ausnutzung der Schwachstellen unterscheidet sich je nach iOS-Version. Während bei iOS 13 das reine Empfangen einer schädlichen Mail ausreicht, um die Schwachstelle auszulösen, muss die Mail ab iOS 12 abwärts auch durch die Nutzerinnen und Nutzer geöffnet werden.
Das BSI empfiehlt:
- Löschen der App "Mail" oder Abschaltung der Synchronisation
- Nach Umsetzung von Punkt 1 kann zum Abrufen und Lesen von E-Mails bis auf weiteres auf andere Apps oder Webmail zurückgegriffen werden
- Das von Apple angekündigte iOS-Update sollte schnellstmöglich eingespielt werden, sobald es zur Verfügung steht
Pressekontakt:
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Pressestelle
Tel.: 0228-999582-5777
E-Mail: presse@bsi.bund.de
Internet: www.bsi.bund.de
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