Dialog für Cybersicherheit
Das Themenfeld Cybersicherheit ist in besonderem Maße mit dem digitalen Wandel verbunden. Um den damit verbundenen Herausforderungen gerecht zu werden, ist ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz nötig.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) organisiert aus diesem Grund bereits seit dem Jahr 2016 einen Dialog, der sich durch seinen partizipativ ausgerichteten Multistakeholder-Ansatz auszeichnet. Dieser ermöglicht es, die Vielschichtigkeit der Perspektiven auf das Thema Cybersicherheit möglichst breit und realitätsnah abzubilden und allen Beteiligten einen Austausch bzw. eine Mitwirkung auf Augenhöhe zu ermöglichen.
Zielsetzung des Dialogs
Im "Dialog für Cybersicherheit" tauschen sich die organisierte Zivilgesellschaft sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Kultur und Medien, Wirtschaft und Staat untereinander sowie mit dem BSI aus. Die organisierte Zivilgesellschaft beschreibt dabei einen gesellschaftlichen Bereich, der zwischen dem staatlichen, dem wirtschaftlichen und dem privaten Sektor angesiedelt ist. Sie umfasst die Gesamtheit des Engagements der Bürgerinnen und Bürger eines Landes – zum Beispiel in Vereinen, Stiftungen, Verbänden und in vielfältigen Formen von Initiativen und sozialen Bewegungen. Dazu gehören alle Aktivitäten, die nicht profitorientiert und frei von parteipolitischen Interessen sind.
Durch diesen Dialog werden bisher geschlossene Diskursgruppen geöffnet. Der Austausch zwischen den gesellschaftlichen Gruppen bietet Raum, um gemeinsam nachhaltige Handlungsoptionen und Lösungen im Bereich der Cybersicherheit zu entwickeln. Das BSI ist bestrebt, insbesondere den Dialog mit der organisierten Zivilgesellschaft zu stärken, Themen und Bedarfe der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen (organisierte Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien, Wirtschaft und Staat) frühzeitig zu erkennen sowie Impulse für die eigene Arbeit aufzunehmen.
"Denkwerkstatt Sichere Informationsgesellschaft" als Dialogplattform
Der "Dialog für Cybersicherheit" beruht auf dem Dialogmodell, das von Stakeholdern aller gesellschaftlichen Gruppen im Vorgängerprojekt "Institutionalisierung des gesellschaftlichen Dialogs" (2018-2019) entwickelt wurde. Die jährlich stattfindende "Denkwerkstatt Sichere Informationsgesellschaft" ist dabei das Herzstück des Austauschs. Hier können sich unterschiedliche Diskursgruppen in vertrauensvoller Atmosphäre austauschen, verschiedene Perspektiven in den Diskussionen miteinbeziehen und gemeinschaftliche Lösungsansätze erarbeiten.
Am 14. und 15. November 2025 findet die nächste Denkwerkstatt statt. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Dialogwebseite.

Gemeinsame Arbeit in den Workstreams
Für die gemeinsame Arbeit werden im Rahmen der Denkwerkstatt Projekte, so genannte "Workstreams", entworfen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dafür ihre Ideen zu Fragen- und Problemstellungen einbringen. Dabei werden Lösungsvorschläge entwickelt und erprobt – von der Studie bis zum Reallabor, vom Konzept bis zur IT-Umsetzung. Das Spektrum für Themen und Produkte möglicher Workstreams ist breit. Welche umgesetzt werden, entscheiden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Denkwerkstatt gemeinsam. Ein Workstream dauert im Durchschnitt drei bis neun Monate, sodass die Ergebnisse im Folgejahr im Rahmen der Denkwerkstatt präsentiert werden.
Workstreams 2024/2025
Im aktuellen Zyklus 2024/2025 werden zwei Themen umgesetzt:
• "Weiße DVS-Karte" für besonderes vorbildliches Verhalten in der Informationssicherheit
• Cybersicherheit in der Gesellschaft - die Rolle des CRA für Open Source
Weiter Informationen zu den Workstreams auf der Dialogwebseite.
Workstreams 2023/2024
Im Zyklus 2023/2024 wurden die beiden Themen umgesetzt:
• Technische Anlaufstelle für Betroffene digitaler Partnerschaftsgewalt
• Cyberresilience-Framework. In IT-Krisen schneller agieren.
Die Ergebnisberichte befinden sich auf der Dialogwebseite.
Außerdem stellt die BSI-Arbeitsgruppe „Digitale Gewalt“ weitere Informationen sowie technische Tipps gegen digitale Gewalt zur Verfügung.
Begleitung durch das Dialogkomitee
Der Dialogprozess wird durchgehend von einem Dialogkomitee begleitet, das aus fünf Mitgliedern und fünf Stellvertretungen besteht, die jeweils eine der gesellschaftlichen Gruppen repräsentieren. Das Dialogkomitee begleitet den Dialogprozess aus Sicht der Stakeholder für eine Zeit von einem Jahr und stellt sicher, dass ihre Perspektiven, Erwartungen und Bedarfe berücksichtigt werden.
Weitere Informationen zum "Dialog für Cybersicherheit" finden Sie auf der Dialogwebseite. Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich an die Geschäftsstelle unter folgender E-Mail-Adresse: projekt-digitalegesellschaft@bsi.bund.de